Was ist ein Antrag auf Brückenteilzeit?
Ein Antrag auf Brückenteilzeit ist ein schriftliches Dokument, mit dem ein Arbeitnehmer die befristete Verringerung seiner Arbeitszeit im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses beantragt. Das Besondere an der Brückenteilzeit ist das Recht auf Rückkehr: Nach einer vertraglich festgelegten Dauer besteht ein gesetzlicher Anspruch, wieder zur ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren.
Dieser Antrag sollte also immer dann gestellt werden, wenn eine vorübergehende Reduzierung der Arbeitszeit gewünscht ist und gleichzeitig die Sicherheit bestehen soll, später wieder die alte Stundenzahl zu arbeiten.
Hinweis: Das Ziel des Antrags ist es, dem Arbeitgeber alle notwendigen Informationen für die Bearbeitung formal mitzuteilen. Ein korrekt gestellter Antrag ist die Voraussetzung für einen Rechtsanspruch auf Brückenteilzeit nach § 9a TzBfG.
Was ist der Unterschied zur normalen Teilzeit und zur Pflegezeit?
Es ist wichtig, den Antrag auf Brückenteilzeit von anderen Anträgen zur Arbeitszeitreduzierung zu unterscheiden, um den gewünschten Rechtsanspruch korrekt geltend zu machen.
Was ist der Unterschied zwischen Brückenteilzeit und regulärer Teilzeit?
Der wesentliche Unterschied liegt im Recht auf Rückkehr zur ursprünglichen Arbeitszeit.
- Antrag auf Brückenteilzeit: Dieser Antrag begründet einen gesetzlichen Anspruch, die Arbeitszeit für einen zeitlich begrenzten Zeitraum (1 bis 5 Jahre) zu reduzieren und danach automatisch wieder in Vollzeit zurückzukehren. Der Arbeitgeber muss die Rückkehr zur ursprünglichen Stundenzahl ermöglichen. Dieser Antrag ist nicht an einen bestimmten Grund gebunden.
- Antrag auf reguläre Teilzeit: Dieser Antrag zielt auf eine unbefristete Reduzierung der Arbeitszeit ab. Ein Anspruch, nach der Reduzierung wieder in Vollzeit zu arbeiten, besteht nicht. Um dies zu erreichen, ist ein neuer Antrag erforderlich, der jedoch von betrieblichen Gründen abhängen kann.
Was ist der Unterschied zwischen Brückenteilzeit und der Freistellung für Pflegezeit?
Der entscheidende Unterschied liegt im Zweck und der Dauer der Freistellung.
- Antrag auf Brückenteilzeit: Die Dauer ist flexibel (1 bis 5 Jahre) und der Grund ist nicht relevant. Es muss keine Begründung für die Reduzierung der Arbeitszeit angegeben werden.
- Antrag auf Freistellung für Pflegezeit: Dieser Antrag ist an den akuten Pflegebedarf eines nahen Angehörigen gebunden. Die Dauer ist gesetzlich auf maximal 6 Monate festgelegt. Es muss ein Nachweis über die Pflegebedürftigkeit vorgelegt werden. Die Freistellung kann auch kurzfristig für bis zu 10 Arbeitstage in Anspruch genommen werden.
Ist ein schriftlicher Antrag zwingend erforderlich?
Ja. Ein schriftlicher Antrag ist zwingend erforderlich, um einen Rechtsanspruch auf Brückenteilzeit zu begründen. Ein mündlicher Antrag ist dafür nicht ausreichend und kann vom Arbeitgeber jederzeit abgelehnt werden. Der Arbeitgeber kann einen ordnungsgemäß gestellten schriftlichen Antrag nur ablehnen, wenn es dafür schwerwiegende betriebliche Gründe gibt.
Was muss der Antrag enthalten?
Ein Antrag auf Brückenteilzeit muss folgende wesentliche Punkte enthalten, um gültig zu sein:
- Beginn und Ende: Der gewünschte Zeitpunkt, zu dem die Arbeitszeitreduzierung beginnt und endet. Die Dauer muss zwischen mindestens einem und maximal fünf Jahren liegen.
- Umfang der Arbeitszeit: Die gewünschte Stundenzahl pro Woche während der Brückenteilzeit.
- Verteilung der Arbeitszeit: Eine konkrete Angabe zur gewünschten Verteilung der Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage.
- Nachweis des Antrags: Eine Bestätigung des Eingangs beim Arbeitgeber ist dringend zu empfehlen.
Was sind die Voraussetzungen für Brückenteilzeit?
Ein Anspruch auf Brückenteilzeit besteht nur unter den folgenden gesetzlichen Voraussetzungen:
- Dauer des Arbeitsverhältnisses: Das Arbeitsverhältnis muss seit mindestens sechs Monaten bestehen.
- Unternehmensgröße: Der Arbeitgeber beschäftigt in der Regel mehr als 45 Arbeitnehmer.
- Fristgerechte Einreichung: Der Antrag muss spätestens drei Monate vor dem gewünschten Beginn der Brückenteilzeit schriftlich beim Arbeitgeber eingereicht werden.
- Dauer der Brückenteilzeit: Die gewünschte Dauer der Brückenteilzeit muss zwischen mindestens einem und maximal fünf Jahren liegen. Ein kürzerer oder längerer Zeitraum schließt den Rechtsanspruch auf Brückenteilzeit aus.
Was ist in einem Antrag nicht erlaubt?
Der Antrag sollte keine Forderungen enthalten, die gegen die gesetzlichen Voraussetzungen der Brückenteilzeit verstoßen. Dazu gehören insbesondere:
- Eine gewünschte wöchentliche Arbeitszeit von weniger als 15 oder mehr als 30 Stunden.
- Eine Laufzeit von unter einem oder über fünf Jahren.
- Eine Forderung, die den Betrieb übermäßig beeinträchtigt, sodass sie abgelehnt werden könnte.
Wer kann das Dokument abschließen?
Der Antrag wird vom Arbeitnehmer verfasst und muss an den Arbeitgeber gerichtet werden.
Was sind die nächsten Schritte, nachdem der Antrag fertig ist?
Nachdem der Antrag auf Brückenteilzeit verfasst wurde, sind folgende Schritte wichtig, um den Anspruch korrekt geltend zu machen:
- Unterzeichnung: Der Antrag muss vom Arbeitnehmer unterschrieben werden, um die Schriftform zu wahren.
- Einreichung: Der Antrag muss dem Arbeitgeber fristgerecht, also spätestens drei Monate vor dem gewünschten Beginn, übergeben werden.
- Nachweis des Zugangs: Es ist dringend zu empfehlen, den Erhalt des Antrags durch den Arbeitgeber bestätigen zu lassen. Ein schriftlicher Nachweis (z. B. eine Kopie des Antrags mit Eingangsstempel oder eine Empfangsbestätigung) dient als Beweis für die fristgerechte Einreichung.
- Arbeitgeberantwort: Der Arbeitgeber muss den Antrag spätestens einen Monat vor Beginn der Brückenteilzeit schriftlich ablehnen, falls betriebliche Gründe dagegen sprechen. Eine fehlende oder verspätete Ablehnung führt dazu, dass die Brückenteilzeit wie beantragt in Kraft tritt.
Welche Gesetze sind auf den Antrag anwendbar?
Das zentrale Gesetz ist das Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (TzBfG), insbesondere § 9a TzBfG, der die Brückenteilzeit regelt. Relevant sind zudem das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB).
Die Vorlage ändern?
Sie füllen einen Vordruck aus. Das Dokument wird nach und nach vor Ihren Augen auf Grundlage Ihrer Antworten erstellt.
Am Ende erhalten Sie es in den Formaten Word und PDF. Sie können es ändern und es wiederverwenden.